Falls Du schwanger bist oder es werden willst und psychoaktive Substanzen konsumierst, findest Du hier Informationen, was der Substanzkonsum für gesundheitliche Folgen für das Kind haben kann.
In der Wissenschaft gibt es gute Belege, dass der Substanzkonsum bei schwangeren Frauen problematisch sein kann. Zunächst solltest Du immer den behandelnden Frauenarzt/ärztin mit einbeziehen. Warte damit nicht zu lange. Es gibt Substanzen, die vor allem in den ersten drei Monaten nach der Befruchtung irreparable Schäden beim Fötus verursachen können! In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, in denen sich Organe und Extremitäten (z.B. Arme, Beine) beim Kind entwickeln, besteht ein besonders hohes Risiko, dass das Ungeborene Schaden nimmt, wenn die Schwangere z.B. Alkohol, bestimmte Medikamente und psychoaktive Substanzen konsumiert.
Ärzte sind generell an die Schweigepflicht gebunden und können Dir weitere Anhaltspunkte geben, welche Folgen Dein individueller Konsum haben kann. Eine sorgfältig durchgeführte Geburtsvorbereitung (regelmäßige Untersuchungstermine und Ultraschallkontrollen, frühzeitige Kontaktaufnahme mit Hebamme), etc. können das Risiko bei der Schwangerschaft senken.
Es ist bekannt, dass beim Konsum bestimmter psychoaktiven Substanzen die Monatsregel der Frau ausbleiben oder sich zeitlich verschieben kann und dass einige Drogen die Fruchtbarkeit des Mannes herabsetzen können. Das bedeutet aber nicht, dass eine Schwangerschaft sicher ausbleibt.
Nach der Befruchtung der Eizelle ist das ungeborene Kind mit der Nabelschnur direkt mit dem Blutkreislauf der Mutter verbunden. Alle Substanzen, die Du Dir während der Schwangerschaft zuführst, gelangen somit auch in den Körper des Kindes.
Werdende Mütter sollten allgemein darauf achten, dass sie sich von stressigen Situationen fernhalten, genug schlafen und regelmäßig gesund ernähren. Sie sollten insgesamt möglichst ausgeglichen vor allem in der Zeit der Schwangerschaft und Stillphase sein. Der Konsum von allen Drogen führt zu einer Veränderung im Körper und des psychischen Zustandes der Mutter und kann eine große Belastung darstellen. Auch wenn man sich das manchmal nicht eingestehen will.
In nachstehender Übersicht sind die möglichen Folgen des Konsums von Freizeitdrogen aufgelistet, die bislang bekannt sind. Manche wirken sich stärker, andere weniger stark aus. Substanz-Analoga (Neue psychoaktive Substanzen bzw. unerforschte Research Chemicals) haben wahrscheinlich ähnliche Auswirkungen wie die gängigen Stoffe der gleichen Gruppe.
Generell ist zu sagen, dass auch einmaliger Konsum gravierende Folgen für das ungeborene Kind haben kann.
Substanz | Risiko | |
Amphetamine/MDMA |
Erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht durch Unterversorgung im Mutterleib
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Cannabis |
Erhöhtes Risiko für Entwicklungsschäden des Fötus, niedriges Geburtsgewicht
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Kaffee, Tee, Energydrinks
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Koffein in großen Mengen schädigt wahrscheinlich den Fötus
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Kokain
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Erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten, mögliche Fehlbildungen des Fötus
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Opiate
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Erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten, Geburtsschwierigkeiten, Neugeborene mit Entzugssymptomen und Atemschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerungen, bei Konsum gemeinsam mit Arzt ausschleichen
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Schlafmittel
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Variieren stark hinsichtlich ihrer Risiken für den Fötus. Wenn regelmäßig eingenommen, Entzugserscheinungen und Atemschwierigkeiten des Neugeborenen.
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Schmerzmittel (ohne Rezeptpflicht, z. B. Aspirin)
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Auch bei gelegentlichem Gebrauch mit Arzt abklären
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Tabak/Nikotin
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Je größer der Konsum, desto wahrscheinlicher das Auftreten von Fehl-, Früh- und Totgeburten, sowie Untergewicht, auch Passivrauchen kann Schäden verursachen
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Benzodiazepine
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Bei regelmäßigem Konsum erhöhtes Risiko für Atemschwierigkeiten, Entzugssymptome
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LSD | Kann starke Kontraktionen des Uterus, verengt die Blutgefäße, kann frühzeitige Wehen auslösen und Geburt einleiten | |
Methampetamin | Fehlbildungen, verringerte motorische Koordination, schwere Entwicklungsverzögerungen, niedriges Geburtsgewicht, Lippen- und Gaumenspalte, Herzfehler, Frühgeburt, geistige wie körperliche Behinderung, Gehirnerkrankungen, erhöhtes Risiko für AD(H)S, Lernbehinderung, eingeschränkte psychosoziale Wahrnehmung in den ersten 3 Lebensjahren, bei Konsum mit ärztlicher Beratung ausschleichen
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Alkohol | Geistige und körperliche Entwicklungsstörungen, fetales Alkoholsyndrom, Missbildungen, Bei Abhängigkeit mit ärztlicher Begleitung ausschleichen | |
Ketamin | Vom Konsum wird abgeraten, es gibt noch keine ausreichenden Studien über Folgen |
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Schwangerschaft und Drogen – Drugcom.de
Weiterführende Informationen
DHS-Info-Broschüre Du bist schwanger …und nimmst Drogen?
Informationen und Hilfen für Drogen, Alkohol und Nikotin konsumierende Schwangere
Informationen für werdende Mütter und alle, die sie in der Schwangerschaft begleiten