Nachfolgend haben wir spezielle Safer-Use-Hinweise für drogengebrauchende Frauen zusammengestellt mit besonderem Augenmerk auf Verhütung, Schwangerschaft und Stillzeit.
Falls Du schwanger bist oder es werden willst und psychoaktive Substanzen konsumierst, findest Du hier Informationen, was der Substanzkonsum für gesundheitliche Folgen für das Kind haben kann.
In der Wissenschaft gibt es gute Belege, dass der Substanzkonsum bei schwangeren Frauen problematisch sein kann. Zunächst solltest Du immer den behandelnden Frauenarzt/ärztin mit einbeziehen. Warte damit nicht zu lange. Es gibt Substanzen, die vor allem in den ersten drei Monaten nach der Befruchtung irreparable Schäden beim Fötus verursachen können! In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, in denen sich Organe und Extremitäten (z.B. Arme, Beine) beim Kind entwickeln, besteht ein besonders hohes Risiko, dass das Ungeborene Schaden nimmt, wenn die Schwangere z.B. Alkohol, bestimmte Medikamente und psychoaktive Substanzen konsumiert.
Ärzte sind generell an die Schweigepflicht gebunden und können Dir weitere Anhaltspunkte geben, welche Folgen Dein individueller Konsum haben kann. Eine sorgfältig durchgeführte Geburtsvorbereitung (regelmäßige Untersuchungstermine und Ultraschallkontrollen, frühzeitige Kontaktaufnahme mit Hebamme), etc. können das Risiko bei der Schwangerschaft senken.
Es ist bekannt, dass beim Konsum bestimmter psychoaktiven Substanzen die Monatsregel der Frau ausbleiben oder sich zeitlich verschieben kann und dass einige Drogen die Fruchtbarkeit des Mannes herabsetzen können. Das bedeutet aber nicht, dass eine Schwangerschaft sicher ausbleibt.
Nach der Befruchtung der Eizelle ist das ungeborene Kind mit der Nabelschnur direkt mit dem Blutkreislauf der Mutter verbunden. Alle Substanzen, die Du Dir während der Schwangerschaft zuführst, gelangen somit auch in den Körper des Kindes.
Werdende Mütter sollten allgemein darauf achten, dass sie sich von stressigen Situationen fernhalten, genug schlafen und regelmäßig gesund ernähren. Sie sollten insgesamt möglichst ausgeglichen vor allem in der Zeit der Schwangerschaft und Stillphase sein. Der Konsum von allen Drogen führt zu einer Veränderung im Körper und des psychischen Zustandes der Mutter und kann eine große Belastung darstellen. Auch wenn man sich das manchmal nicht eingestehen will.
In nachstehender Übersicht sind die möglichen Folgen des Konsums von Freizeitdrogen aufgelistet, die bislang bekannt sind. Manche wirken sich stärker, andere weniger stark aus. Substanz-Analoga (Neue psychoaktive Substanzen bzw. unerforschte Research Chemicals) haben wahrscheinlich ähnliche Auswirkungen wie die gängigen Stoffe der gleichen Gruppe.
Generell ist zu sagen, dass auch einmaliger Konsum gravierende Folgen für das ungeborene Kind haben kann.
Substanz | Risiko | |
Amphetamine/MDMA | Erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht durch Unterversorgung im Mutterleib | |
Cannabis | THC wird über die Plazenta an das Ungeborene weitergegeben, erhöhtes Risiko für Entwicklungsschäden des Fötus ist nicht auszuschließen, niedriges Geburtsgewicht | |
Kaffee, Tee, Energydrinks | Koffein in großen Mengen schädigt wahrscheinlich den Fötus und kann zu Wachstumsverzögerungen im Uterus führen; Risiko einer Fehlgeburt steigt mit der Menge des täglich konsumierten Koffeins. | |
Kokain | Erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten, mögliche Fehlbildungen des Fötus | |
Opiate | Erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten, Geburtsschwierigkeiten, Neugeborene mit Entzugssymptomen und Atemschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerungen, bei Konsum gemeinsam mit Arzt ausschleichen | |
Schlafmittel | Variieren stark hinsichtlich ihrer Risiken für den Fötus. Wenn regelmäßig eingenommen, Entzugserscheinungen und Atemschwierigkeiten des Neugeborenen. | |
Schmerzmittel (ohne Rezeptpflicht, z. B. Aspirin) | Auch bei gelegentlichem Gebrauch mit Arzt abklären | |
Tabak/Nikotin | Je größer der Konsum, desto wahrscheinlicher das Auftreten von Fehl-, Früh- und Totgeburten, sowie Untergewicht, auch Passivrauchen kann Schäden verursachen | |
Benzodiazepine | Bei regelmäßigem Konsum erhöhtes Risiko für Fehlbildungen und Abhängigkeit des Fötus, Atemschwierigkeiten und Entzugssymptome beim Neugeborenen | |
LSD | Kann starke Kontraktionen des Uterus verursachen, verengt die Blutgefäße, kann frühzeitige Wehen auslösen und Geburt einleiten | |
Methampetamin | Fehlbildungen, verringerte motorische Koordination, schwere Entwicklungsverzögerungen, niedriges Geburtsgewicht, Lippen- und Gaumenspalte, Herzfehler, Frühgeburt, geistige wie körperliche Behinderung, Gehirnerkrankungen, erhöhtes Risiko für AD(H)S, Lernbehinderung, eingeschränkte psychosoziale Wahrnehmung in den ersten 3 Lebensjahren, bei Konsum mit ärztlicher Beratung ausschleichen | |
Alkohol | Geistige und körperliche Entwicklungsstörungen, fetales Alkoholsyndrom, Missbildungen, Bei Abhängigkeit mit ärztlicher Begleitung ausschleichen | |
Ketamin | Ketamin gelangt in Plazenta; Schädigungen beim Fötus sind nicht auszuschließen, höhere Dosierungen können zu Frühgeburten führen; vom Konsum wird abgeraten |
Alkoholkonsum:
Der Konsum von Alkohol kann zu Erbrechen führen. Tritt diese Nebenwirkung innerhalb von 4 h nach Einnahme der Pille auf, gelangt u.U. zu wenig Wirkstoff der Pille in den Blutkreislauf, so dass eine Schwangerschaft möglich ist. Deshalb mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen!
Alkoholkonsum während einer Schwangerschaft kann die körperliche und psychische Entwicklung des (ungeborenen) Kindes negativ beeinflussen.
Über die Nabelschnur gelangt Alkohol in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes und verbreitet sich auch hier rasch im ganzen Körper. Innerhalb weniger Minuten haben Mutter und Kind denselben Alkoholspiegel. Die schädigende Wirkung des Alkohols hält beim ungeborenen Kind länger an als bei der Mutter, weil der noch nicht vollständig entwickelte Organismus des Kindes den Alkohol langsamer abbaut. Deshalb ist der Blutalkoholspiegel bei einem Neugeborenen eine Zeit lang sogar höher als bei der Mutter.
Das Risiko für gesundheitliche Schäden steigt mit der Menge an getrunkenem Alkohol. Leichte Beeinträchtigungen können Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen oder Lernschwierigkeiten sein.
Bei stärkerem Alkoholkonsum können auch größere Schädigungen wie geringeres Geburtsgewicht, Missbildungen, Organschäden, Verhaltensauffälligkeiten, Gehirnschädigungen, geistige und körperliche Entwicklungsverzögerungen auftreten.
Die schwerste Form der Schädigung wird als fetales Alkoholsyndrom (FAS) bezeichnet. Die betroffenen Kinder kommen mit körperlichen Fehlbildungen auf die Welt und entwickeln Verhaltensstörungen, die oft nicht heilbar sind.
Ein Grenzwert, bis zu dem keinerlei Risiko für das Kind besteht, kann nicht angegeben werden. Untersuchungen weisen darauf hin, dass bereits geringe Mengen Größenwachstum und Intelligenz des Kindes beeinträchtigen.
Alkohol geht in die Muttermilch über und ist für Säuglinge ein stärkeres Zellgift als für Erwachsene.
Deshalb während Schwangerschaft und Stillzeit keinen Alkohol trinken!
Die Einnahme von alkoholhaltigen Medikamenten sollte mit dem Arzt/der Ärztin abgesprochen werden.
Nikotinkonsum:
Frauen, die mit der Pille verhüten, gehen beim Konsum von Tabak ein erhöhtes Risiko ein, Durchblutungsstörungen, Thrombose, Krampfadern und hierdurch einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Lungenembolie (Verschluss von Blutgefäßen in Lunge) zu erleiden. Frauen über 30 Jahre sind besonders gefährdet.
Rauchen reduziert den weiblichen Östrogen-Spiegel. Das kann die Fruchtbarkeit mindern und zu einem früheren Eintritt in die Wechseljahre sowie zu Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) führen.
Vom Rauchen während der Schwangerschaft ist grundsätzlich abzuraten. Nikotin sorgt für eine Minderdurchblutung der Nabelschnur und somit für eine Unterversorgung. Dadurch besteht eine erhöhte Neigung zu Miss- bzw. Fehlbildungen, Entwicklungs- bzw. Wachstumsstörungen des Ungeborenen oder Untergewichtigkeit des Neugeborenen. Die Gefahr von Früh-, Fehl- bzw. Totgeburten erhöht sich. Je größer der Konsum, desto höher das Risiko.
Auch Passivrauchen kann Schäden verursachen. Eine Nikotinentwöhnung während der Schwangerschaft schädigt das Ungeborene nicht.
Koffein-Konsum:
Die Wirkungen von Koffein in der Schwangerschaft sind noch nicht eindeutig geklärt. Sicher ist, dass Koffein wie auch viele andere Substanzen in Plazenta und Muttermilch gelangt und Auswirkungen auf das ungeborene bzw. neugeborene Kind haben kann. Koffein in großen Mengen schädigt wahrscheinlich den Fötus.
Schwangeren Frauen wird empfohlen, den Koffeinkonsum zu begrenzen (max. 300 mg pro Tag, das entspricht ca. 2 Tassen à 150 ml Kaffee).
Koffein erhöht die Freisetzung von Stresshormonen, die möglicherweise gefäßverengend auf die Gebärmutter wirken und so zu einer Unterversorgung des Fötus mit Sauerstoff führen. Andererseits könnte Koffein auch direkt in das Kreislaufsystem des Fötus eingreifen und zu einer Steigerung der Herzfrequenz führen. Bei starkem Konsum werden auch ein niedriges Geburtsgewicht und Wachstumsverzögerung im Uterus vermutet.
Das Risiko für eine Fehlgeburt steigt mit der Menge des täglich konsumierten Koffeins.
Cannabis-Konsum:
Durch regelmäßiges Rauchen einer Mischung mit Tabak können die Zeugungsfähigkeit bei Männern und die Fruchtbarkeit bei Frauen vermindert werden. Ob das auch auf reinen Cannabiskonsum zutrifft, konnte wissenschaftlich bisher nicht eindeutig geklärt werden.
Frauen, die mit der Pille verhüten, gehen beim Rauchen einer Mischung mit Tabak ein erhöhtes Risiko ein, Durchblutungsstörungen, eine Thrombose, Krampfadern und hierdurch einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder einen Verschluss von Blutgefäßen in der Lunge (Embolie) zu erleiden.
Es gibt Hinweise, dass Fraue sensibler auf die Wirkung von THC reagieren und schneller eine Abhängigkeit entwickeln und schneller eine Abhängigkeit entwickeln als Männer. Zudem erleben Frauen mehr und stärkere Entzugserscheinungen. Warum das so ist, ist noch unklar. Tierexperimente deuten darauf hin, dass das Endocannabinoid-System bei Männern und Frauen unterschiedlich strukturiert ist und es ein Zusammenspiel mit Sexualhormonen gibt.
Verhütung: Die Benutzung von Kondomen schützt vor ungewollter Schwangerschaft. Cannabiskonsum kann besonders in hohen Dosierungen und in der Mischung mit Tabak oder Alkohol Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Geschieht dies innerhalb von 4 Stunden nach Einnahme der Pille, gelangt evtl. zu wenig Wirkstoff in den Blutkreislauf – deshalb zusätzlich Kondome oder andere nicht-hormonelle Verhütungsmittel benutzen!
Während der Schwangerschaft wird THC über die Plazenta (Mutterkuchen, der das Embryo während der Schwangerschaft ernährt) an das Ungeborene weitergegeben. Ob und welche Auswirkungen das auf das Ungeborene haben kann, ist wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. Ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsschäden des Fötus ist jedoch nicht auszuschließen.
Es gibt Hinweise darauf, dass Cannabiskonsum die Wahrscheinlichkeit einer Risikoschwangerschaft erhöht, da das THC die Einnistung des Embryos in der Gebärmutter verhindern kann.
Fest steht, dass das Nikotin vom Tabak äußerst zellschädigend ist, außerdem können sich Streckstoffe und Pestizide, die bei der Aufzucht verwendet wurden, negativ auf die Entwicklung des Ungeborenen auswirken.
Stillzeit: Die Muttermilch ist sehr fettreich und die THC-Konzentration darin im Vergleich zum Blut höher. Somit gelangt auch mehr in den Organismus des Kindes.
Aufgrund des möglichen Einflusses von Cannabis auf das werdende und neugeborene Kind, sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit auf den Konsum verzichtet werden, um jedes gesundheitliche Risiko auszuschließen.
Amphetamin- / bzw. Methamphetamin-Konsum:
Amphetamin- (dazu zählt auch MDMA) bzw. Methamphetamin-Konsum kann bei häufigem Konsum eine Veränderung des Hormonhaushalts bewirken. D. h., Menstruationsbeschwerden können verstärkt, der Monatszyklus gestört (unregelmäßige oder ausbleibende Periode) und die Fruchtbarkeit beeinträchtigt werden. Der Körper konzentriert sich nur auf überlebenswichtige Funktionen, da der Rausch für ihn ein künstlicher Alarmzustand ist. Dennoch ist eine Schwangerschaft möglich.
Konsumierst Du (häufig) Amphetamine und nimmst die Anti-Baby-Pille, ist es außerdem denkbar, dass die empfängnisverhütende Wirkung der Pille abgeschwächt wird.
Der Konsum von Amphetaminen kann zu Erbrechen führen. Passiert das bis zu 4 h nach Einnahme der Pille, gelangt u. U. zu wenig Wirkstoff der Pille in den Blutkreislauf.
Deshalb: mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen!
Außerdem zehrt (häufiger) Amphetamin-Konsum Deinen Körper aus (Entzug von Flüssigkeit, Mineralstoffen und Vitaminen, hoher Energieverbrauch, fehlender Schlaf, Schwächung des Immunsystems etc.). Gerade während Schwangerschaft und Stillzeit ist es jedoch wichtig, dass Du Dich regelmäßig, gesund und ausgewogen ernährst, Reserven anlegst, Dich ausreichend entspannst und schläfst. Schließlich geht es neben Deinem Wohlbefinden auch um die Gesundheit Deines Kindes.
Amphetamin bzw. Methamphetamin gelangt über Plazenta und Muttermilch in den Organismus des (ungeborenen) Kindes und kann, je nach Dosierung und Konsumhäufigkeit, zu Fehl- und Frühgeburten führen sowie vielfältige Fehlentwicklungen und körperliche Anomalien (z.B. Herzfehler, Lippen- und Gaumenspalte), Entwicklungsverzögerungen (Lernbehinderung) und Mangelerscheinungen (z.B. niedriges Geburtsgewicht) hervorrufen.
Während Schwangerschaft und Stillzeit also unbedingt auf den Konsum verzichten!
Kokain-Konsum:
Kokainkonsum kann eine Veränderung des Hormonhaushalts bewirken. D.h. Menstruationsbeschwerden können verstärkt und der Monatszyklus gestört werden (unregelmäßige oder ausbleibende Periode). Eine Schwangerschaft ist dennoch möglich.
Wirkt der Konsum sexuell stimulierend, werden Risiken beim ungeschützten Verkehr eventuell nicht mehr ernst genommen. Kondome und Lecktücher schützen vor Ansteckung mit HIV und anderen Krankheitserregern.
Östradiol (eine synthetische Variante des natürlichen Östrogens) verstärkt einer Studie zufolge die Kokainbedingten Belohnungseffekte bei Frauen.
Frühere Arbeiten hatten bereits gezeigt, dass es für Frauen wahrscheinlicher als für Männer ist, von der Droge abhängig zu werden, sie in jüngerem Alter mit dem Konsum anfangen, größere Mengen zu sich nehmen sowie häufiger eine Überdosis erleiden.
Konsumierst Du häufig Kokain und nimmst eine Anti-Baby-Pille ein: Durch den angeregten Stoffwechsel können die Wirkstoffe der Pille schneller abgebaut werden. Bei Erbrechen oder Durchfall innerhalb von 4 Stunden nach der Pilleneinnahme gelangt evtl. zu wenig von ihren Wirkstoffen in den Blutkreislauf. Möglicherweise vergisst Du die Pille regelmäßig einzunehmen. Aus all diesen Gründen ist die empfängnisverhütende Wirkung der Pille nicht gewährleistet.
DESHALB: mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen!
Kokain geht während der Schwangerschaft über die Plazenta in den Organismus des ungeborenen Kindes über. Die gefäßverengende Wirkung des Kokains hat Durchblutungsstörungen der Gebärmutter und der Plazenta zur Folge. Dadurch wird das werdende Kind schlechter mit Sauerstoff und Nährsubstanzen versorgt. Es kann zu einer vorzeitigen Plazentaablösung (Fehlgeburt) und zu vorzeitigen Wehen (Frühgeburt) oder zu einer Mangelversorgung des Fötus kommen.
Vielfältige körperliche und psychische Entwicklungsstörungen (z.B. Herzfehler, hirnorganische Schäden) sind möglich.
Eine zusätzliche Belastung können konsumbedingter unausgeglichener Schlaf-/ Wachrhythmus oder eine nicht ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit und Nährstoffen sein.
Um jedes gesundheitliche Risiko für Dich und Dein Kind auszuschließen, verzichte während der Schwangerschaft auf den Konsum!
Kokain gelangt auch über die Muttermilch in den Organismus des Kindes. Verzichte auch hier auf den Konsum.
Schlaf- und Beruhigungsmittel-Konsum:
Der Konsum von Schlaf- und Beruhigungsmitteln (z.B. Benzodiazepine) kann dazu führen, dass Menstruationsbeschwerden verstärkt, die Fruchtbarkeit beeinträchtigt und, seltener, der Monatszyklus gestört werden (unregelmäßige oder ausbleibende Periode) könnten. Dennoch ist eine Schwangerschaft möglich!
DESHALB: auch in diesem Fall mit Kondomen vor ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten schützen!
Die Einnahme von Benzodiazepinen während der Schwangerschaft kann Fehlbildungen und eine Abhängigkeit des Fötus verursachen, was Entzugserscheinungen und Atemschwierigkeiten beim Neugeborenen auslösen kann.
Schlaf- und Beruhigungsmitteln gehen während der Schwangerschaft direkt über die Plazenta in den kindlichen Blutkreislauf über und belasten das Ungeborene.
Nach der Geburt droht dem Kind ein neonatales Abstinenzsyndrom (NAS), das sich durch starkes Zittern, anhaltende Nervosität, Blutdruckstörungen, Temperaturabfall, Erbrechen, Durchfall etc. bemerkbar macht.
Um ein NAS beim Kind hervorzurufen, reichen bereits die im Rahmen von therapeutischen Verschreibungen üblichen Dosierungen aus – also ohne Vorliegen einer Abhängigkeit bei der Mutter. Der Entzug von Schlaf- und Beruhigungsmitteln bei Neugeborenen kann bis zu vier Wochen dauern und epileptische Anfälle beim Kind auslösen.
Es gibt Hinweise darauf, dass hoher und regelmäßiger Konsum körperliche und geistige Schäden beim Baby zur Folge hat. Hierzu zählen Fehlbildungen des Gesichts (Lippen/Gaumenspalten), der Fingerendenglieder, Herz- und Gefäßfehlbildungen und geistige Entwicklungsverzögerungen.
Wenn auf Beruhigungs- und Schlafmittel nicht verzichtet werden kann, so sollte die Einnahme während einer Schwangerschaft und der Stillzeit nur unter ärztlicher Kontrolle und so niedrig dosiert wie möglich geschehen.
Ketamin-Konsum:
Der Konsum von Ketamin kann Erbrechen hervorrufen. Passiert das bis zu 4 h nach Einnahme der Pille, kann u. U. zu wenig Wirkstoff der Anti-Baby-Pille in den Blutkreislauf gelangen, so dass eine Schwangerschaft möglich ist. DESHALB: mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen!
Ketamin gelangt (wie auch alle anderen Substanzen) in Plazenta und Muttermilch. Schädigungen beim Fötus und Baby können auftreten. Hohe Dosierungen können zudem zu Frühgeburten führen. Deshalb während Schwangerschaft und Stillzeit unbedingt auf Ketamin-Konsum verzichten!
GHB/ GBL-Konsum:
Der Konsum von GHB / GBL kann eine Veränderung Deines Hormonhaushalts bewirken. D. h., Menstruationsbeschwerden können verstärkt, der Monatszyklus gestört (unregelmäßige oder ausbleibende Periode) und die Fruchtbarkeit beeinträchtigt werden. Dennoch kannst Du schwanger werden.
Konsumierst Du häufig GHB / GBL und nimmst die Anti-Baby-Pille, ist es außerdem denkbar, dass die empfängnisverhütende Wirkung der Pille abgeschwächt wird. Der Konsum von GHB / GBL kann zu Erbrechen führen. Tritt diese Nebenwirkung bis zu 4 h nach Einnahme der Pille auf, gelangt u. U. zu wenig Wirkstoff der Pille in den Blutkreislauf, so dass eine Schwangerschaft möglich ist.
DESHALB: mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen!
Schwangerschaft: Um jegliches Risiko zu vermeiden, solltest Du kein GHB und auf keinen Fall GBL konsumieren, wenn Du schwanger bist.
Stillzeit: GHB wird über die Muttermilch an den Säugling weitergegeben: Deshalb kein GHB / GBL konsumieren bzw. abstillen.
LSD-Konsum:
Während der Menstruation lieber auf LSD verzichten, da es starke Regelschmerzen hervorrufen kann, die einen Trip schnell unangenehm werden lassen.
Häufiger Konsum von LSD greift in den Hormonhaushalt ein und kann ihn durcheinanderbringen. Nimmst Du die Anti-Baby-Pille, ist es also denkbar, dass die empfängnisverhütende Wirkung der Pille abgeschwächt wird.
Der Konsum von LSD kann u. a. zu Erbrechen führen. Tritt diese Nebenwirkung bis zu 4 Stunden nach Einnahme der Pille auf, gelangt u. U. zu wenig Wirkstoff der Pille in den Blutkreislauf, so dass eine Schwangerschaft möglich ist.
DESHALB: mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen!
Schwangere sollten kein LSD konsumieren, da das Risiko von Früh- oder Fehlgeburten besteht. LSD kann vorzeitige Wehen auslösen!
Der Mutterkornpilz hat bereits im Mittelalter durch das unbeabsichtigte Verarbeiten in Brot oftmals eine Mutterkornvergiftung (Ergotismus) hervorgerufen und war für eine Vielzahl von Früh- und Fehlgeburten verantwortlich.
Opiat-Konsum:
Opiat-Konsum kann dazu führen, dass Menstruationsbeschwerden verstärkt, die Fruchtbarkeit beeinträchtigt und der Monatszyklus gestört werden (unregelmäßige oder ausbleibende Periode). Dennoch ist eine Schwangerschaft möglich!
DESHALB: auch in diesem Fall mit Kondomen vor ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten schützen!
Konsumiert die Mutter Opiate wie Heroin während der Schwangerschaft, gehen diese in den Blutkreislauf des Kindes über. Nach den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen geht man davon aus, dass Heroin alleine keine fruchtschädigende Wirkung hat, also nicht mit Fehlbildungen beim Baby zu rechnen ist. Allerdings besteht das Risiko eines geringeren Geburtsgewichts, und es kommt häufiger zu Fehl- und Frühgeburten.
Außerdem entwickelt das werdende Kind im Mutterleib eine Opiatabhängigkeit. 24 bis 48 Stunden nach der Geburt (seltener nach einigen Tagen) kommt es zu Entzugssymptomen beim Neugeborenen, das neonatale Abstinenzsyndrom (NAS) tritt ein. Dabei erleidet das Kind Entzugssymptome, die meist mehrere Wochen in der Klinik behandelt werden. Kleinkinder zeigen Symptome einer passiven Abhängigkeit wie Zittern, Hypererregbarkeit, reduzierte Schlafzeiten, Erbrechen und vieles mehr. Sie sind besonderen und starken gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.
Das im Straßenhandel erworbene Heroin birgt meist weitere gesundheitliche Gefahren für Mutter und Kind, da es in der Regel mit Streckmitteln versetzt wird wie z.B. Papaverin, Koffein oder Paracetamol. Diese können zu verschiedenen Komplikationen während der Schwangerschaft führen (z. B. Fehlgeburt, vorzeitige Wehentätigkeit).
Aus diesem Grund sollte unbedingt versucht werden, wenn es medizinisch vertretbar ist, den Konsum während der Schwangerschaft einzustellen. Ist das nicht möglich,
wird eine Substitution mit Opioid-Agonisten (z.B. Methadon oder Buprenorphin) mit ausschleichender Dosierung für Mutter und Kind empfohlen.
Abruptes Absetzen des Opiats wird nicht empfohlen, da es ein hohes Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt zur Folge hat. Bei opiatabhängigen schwangeren Frauen zählt die Substitution mittlerweile zu den anerkannten Behandlungsmethoden. Dabei ist eine engmaschige frauenärztliche Betreuung notwendig. Zwar leiden auch die Babys substituierter Mütter unter NAS, die Mütter leben aber meist in stabileren Verhältnissen und kümmern sich mehr um ihre Kinder als nicht substituierte Frauen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Schwangerschaft und Drogen – Drugcom.de
Weiterführende Informationen
DHS-Info-Broschüre Du bist schwanger …und nimmst Drogen?
Informationen und Hilfen für Drogen, Alkohol und Nikotin konsumierende Schwangere
Informationen für werdende Mütter und alle, die sie in der Schwangerschaft begleiten