Dokumentation zur mindzone-Fachtagung
In der Partyszene ist der Substanzkonsum bei Jugendlichen um ein Vielfaches häufiger
verbreitet als bei vergleichbaren Jugendlichen außerhalb dieser Szene. Dies betrifft nicht nur sog. Designerdrogen (wie z.B. Ecstasy bzw. MDMA), sondern auch Alkohol und Cannabis. Und: Der Drogenmarkt bringt immer wieder neue gefährliche Substanzen hervor. Aufgrund der Vielfalt an psychoaktiven Designer-Substanzen war der Drogenmarkt in Europa noch nie so unübersichtlich und schnelllebig wie heute. Die Drogengesetzgebung kann kaum darauf reagieren. Insgesamt nimmt die Geschwindigkeit mit der neue Drogen eingeführt werden zu. Auch die Verfügbarkeit psychoaktiver Substanzen ist deutlich angestiegen. Zu einer schnelleren Verbreitung von Drogen und der Etablierung neuer Konsumtrends trägt die Vermarktung über das Internet entscheidend bei.
Auf der Tagung „Abenteuer Partyleben“ am 29.09.2016 in München sollte der Blick auf die aktuellen Entwicklungen gerichtet werden:
- Das Projekt MINDZONE, das seit 1996 bayernweit mit Präventionsmaßnahmen im Partysetting aktiv ist, berichtete über die langjährigen Praxiserfahrungen mit dieser Klientel.
- Die Referenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz berichteten aus verschiedensten Blickwinkeln und Arbeitsfeldern u.a. zu den Themen: „Einblicke in Verhaltens- und Konsummuster von Partygängern“, „Strategien zur Risikoreduktion im Zusammenhang mit Freizeitdrogenkonsum“, „Neue psychoaktive Substanzen – toxikologische und pharmakologische Aspekte“.
Herzlichen Dank für die Bereitstellung der Vortragsfolien!
Für die Präventionsarbeit stellen die „Neuen psychoaktiven Substanzen“ (NPS) eine große Herausforderung dar. Statt Panikmache ist sachliche, objektive Aufklärung und vor allem glaubwürdige Informationsvermittlung als Präventionsstrategie gefragt. Hier geht es v.a. darum, unter jungen Leuten ein Risikobewusstsein für die gesundheitlichen Gefahren dieser psychoaktiven Substanzen zu schaffen.
Die Fachtagung zeigte deutlich, dass bei Präventionsmaßnahmen im Bereich der „Designer-Substanzen“ ein möglichst abgestimmtes Zusammenspiel notwendig ist: Monitoring als Frühwarnsystem, Prävention und gesetzliche Maßnahmen.
Fotos
Bilder und Impressionen der Fachtagung.
Programm
Einladung & Programm zur Fachtagung.
Downloads
Präsentationen der Referenten zum Download im PDF-Format
- Kein Partyspaß ohne Risiko? Einblicke in Verhaltens- und Konsummuster von Partygängern
Alexander Bücheli, Berater in Präventions- und Schadensminderungsanliegen, Zürich - Studie zum Konsumverhalten junger Menschen in der Ausgehszene
Tessa-Virginia Hannemann, IFT - Institut für Therapieforschung, München - Strategien zur Risikoreduktion im Zusammenhang mit Freizeitdrogenkonsum
Constanze Nagy, ChEckiT!, Wien - NPS - Neue psychoaktive Substanzen: toxikologische und pharmakologische Aspekte
Prof. Dr. rer. nat. Volker Auwärter, Institut für Rechtsmedizin, Forensische Toxikologie, Universitätsklinikum Freiburg - Breaking Meth - ein virtuelles Selbsthilfeangebot für Menschen mit Crystal Meth-Erfahrung
Sascha Milin, Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS), Hamburg - Vom Abstinenzangebot zur Drogenmündigkeit - für einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Drogen
Prof. Dr. Gundula Barsch, Professur für Suchtproblematik und soziale Arbeit, Hochschule Merseburg
Fachtagung 2011
Dokumentation zur Fachtagung “Abenteuer Partyleben” am 09. 06. 2011 in München