2C-B/ 2C-B-Fly/ 2C-C/ 2C-I/ 2C-E/ 2C-D/ 2C-P
Substanz
Bei den 2C-X-Derivaten (2,5-Dimethoxyphenylethylamine) handelt es sich um synthetisch hergestellte Halluzinogene, die chemisch gesehen dem Meskalin ähneln. Meskalin ist ein halluzinogen wirksames Alkaloid aus der Stoffgruppe der Phenethylamine, das im mittelamerikanischen Peyote Kaktus vorkommt.
2C-X-Derivate sind in Tablettenform, als vermeintliches Ecstasy (MDMA), als kristallines Pulver oder in Kapselform erhältlich. Sie werden geschluckt oder durch die Nase gesnieft. Achtung: Beim Sniefen von z.B. 2C-D kann es zu einem sehr starken Brennen in der Nasenschleimhaut kommen.
Wirkung
Die Wirkung und Wirkdauer ist stark dosisabhängig und schwankt bei den einzelnen Derivat-Varianten. Sie setzt in der Regel nach 5-10 Minuten (gesnieft) bzw. 30 bis 60 Minuten (geschluckt) ein. Nach ca. 1 bis 1,5 Stunden ist die volle Wirkung entfaltet, die 3 bis 7 Stunden anhält. Einige Varianten z.B. 2C-E und 2C-P wirken um ein Vielfaches länger (12-16 Stunden). Neben der Dosis ist die Wirkung stark vom eigenen inneren Zustand (Set) und den äußeren Umständen (Setting) abhängig. 2C-X-Derivate können euphorisierend, sexuell stimulierend, stark wahrnehmungsverändernd wirken. Die halluzinogene Wirkung steht im Vordergrund, wird jedoch als weniger tief empfunden als bei LSD. Neben den erwünschten Wirkungen stellt sich beim Konsum häufig ein sehr unangenehmer „Bodyload“ (negativ empfundenes, aufgeladenes Körpergefühl) ein.
Eine einheitliche Beschreibung der Wirkung ist gerade bei psychedelischen Drogen nicht einfach. Der erlebte Rauschzustand („Trip“) ist von Person zu Person sehr unterschiedlich, stark dosisabhängig und kann sogar beim gleicher Dosierung von Einnahme zu Einnahme völlig unterschiedliche Wirkungen und Trip-Erlebnisse hervorrufen.
Worin unterscheiden sich die 2C-X-Derivate?
2C-B-Fly
Laut Konsumentenberichten wirkt 2C-B-Fly etwas sanfter als 2C-B und bewirkt weniger visuelle, optische und akustische Veränderungen. Der Trip wird als klarer, euphorischer und empathischer empfunden (vor allem in niedrigen Dosierungen).
Achtung Verwechslungsgefahr: 2009 sind zwei Menschen in Dänemark und Kalifornien an der Substanz Bromo Dragonfly gestorben, die als 2C-B-Fly verkauft wurde.
Bromo Dragonfly ist ungefähr 20-mal so potent wie 2C-B-Fly und wirkt bereits ab 0,2 mg.
2C-C
Die Substanz 2C-C wird von Konsumenten weniger psychedelisch beschrieben. Neben einer sanften psychedelischen Wirkung stellt sich auch eine leicht antriebssteigernde Wirkung und gesteigerter Wachheit ein. Die Wirkdauer ist mit 3-8 Stunden eher kurz.
2C-D
Die Wirkdauer beträgt 4-6 Stunden. Der Trip wird von Konsumenten als euphorisches Erlebnis beschrieben mit eher schwach ausgeprägten Halluzinationen. Zudem kann es auch zu einer entaktogenen (das tiefe Innere berührenden) Wirkung kommen.
2-C-I
2-C-I ähnelt in seiner Wirkung und Wirkdauer sehr dem 2C-B.
2C-E
Die Wirkdauer beträgt 8-12 Stunden. 2C-E und 2C-P gelten als die stärksten Substanzen der 2C-X Derivate. Bereits bei geringer Dosierung entfalten sie eine extrem starke, psychedelischen Wirkung, die bis zu 12 Stunden anhalten kann.
2C-P
Die Wirkdauer beträgt 10-16 Stunden. 2-C-P und 2C-E gelten als die stärksten Substanzen der 2-C-X Derivate. Bereits bei geringer Dosierung entfaltet sie eine extrem starke, psychedelische Wirkung, die bis zu 16 Stunden anhalten kann.
Hinweis: Es gibt noch weitere 2C-X-Derivate. Dies sind lediglich einige Beispiele. Sie wirken alle ähnlich, unterscheiden sich jedoch in ihrer Dosierung und Wirkdauer.
Risiken
Mögliche Nebenwirkungen sind Pulsrasen, Blutdruckanstieg, eingeschränkte Reaktions- und Kritikfähigkeit (absolute Fahruntauglichkeit), erhöhte Körpertemperatur, Orientierungslosigkeit, Verwirrung, Angstgefühle bis hin zur Todesangst. Bei höheren Dosen steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Horrortrip zu erleben.
Die Langzeitrisiken sind bisher nicht erforscht. Es ist anzunehmen, dass die Risiken bei einem dauerhaften Konsum von 2C-B vor allem im psychischen Bereich liegen. Insbesondere vorbelastete Personen haben ein erhöhtes Risiko, eine psychische Störung zu entwickeln.
Besonders problematisch ist der unbeabsichtigte Konsum einer halluzinogen wirksamen Droge. Wer eigentlich eine Ecstasy-Wirkung erwartet, hat möglicherweise Probleme, eine psychedelische Wirkung zu akzeptieren. Das kann Angst- und Panikattacken auslösen. Vom Konsum wird strikt abgeraten!
Rechtlicher Status
Alle hier aufgeführten 2C-X-Derivate (bis auf 2C-B-Fly) unterliegen in Deutschland mittlerweile dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
Da es sich bei 2C-B-Fly um ein Phenentylamin handelt, fällt es unter das „Neue-Psychoaktive-Stoffe-Gesetz“ (NpSG), das am 26.11.16 in Deutschland in Kraft getreten ist. Somit ist es eine verbotene Substanz.
Mischkonsum
Die Wechselwirkungen von 2C-B mit anderen Substanzen sind bisher kaum beschrieben.
Besondere Vorsicht ist bei der Kombination mit Downern (Alkohol, Heroin, etc.) geboten.