2C-B
Substanz
Bei 2C-B handelt es sich um ein synthetisch hergestelltes Psychedelikum, das chemisch gesehen Meskalin ähnelt. Meskalin ist ein halluzinogen wirksames Alkaloid aus der Stoffgruppe der Phenethylamine, das im mittelamerikanischen Peyote Kaktus vorkommt.
Geschichte
1974 synthetisiert Alexander Shulgin erstmals 2C-B, ein Jahr später erscheint die zugehörige Publikation (Shulgin AT, Carter MF. „Centrally Active Phenethylamines.“ Psychopharm. Commun. 1975; 93–98). Am 25. Juni 1975 testet Shulgin 2C-B im Selbstversuch.
Nach dem Verbot von MDMA wurde in den späten 1980er Jahren 2C-B teilweise als Ersatzstoff in Ecstasy verwendet und erreichte dadurch eine gewisse Popularität. Bis Ende der 1990er wurde es durch die Leipziger Firma Drittewelle hergestellt und unter dem Markennamen Nexus als Aphrodisiakum vertrieben, bis 2C-B verboten wurde.
Pharmakologie
2C-B bindet sich an Serotoninrezeptoren und verändert somit den Ablauf von Erregungsweiterleitungen im Gehirn. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der maßgeblich für das Stimmungsbild des Menschen verantwortlich ist.
Erscheinungsformen
C-B ist in Tablettenform, als kristallines Pulver oder in Kapselform erhältlich. Es wird geschluckt oder durch die Nase gesnieft. Achtung: Beim Sniefen von 2C-B kann es zu einem sehr starken Brennen in der Nasenschleimhaut kommen.
Dosierung
Geschluckt
leicht: 5 – 15 mg
mittel: 15 – 25 mg
stark: 25 – max. 45 mg
Geschnupft
leicht: 2 – 8 mg
mittel: 8 – 12 mg
stark: 12 – max. 23 mg
Wirkungseintritt
Geschluckt nach 30 – 60 Minuten
Geschnupft nach ca. 5 – 10 Minuten
Wirkdauer
Die Wirkdauer beträgt ca. 4 – 8 Stunden. 2C-B wirkt schon in kleinen Mengen und ist schwer zu dosieren; bereits 2 mg mehr oder weniger können einen großen Unterschied in der erlebten Wirkung ausmachen; ein schrittweises Herantasten an die individuelle Dosis wird empfohlen. Dosierungen über 25 mg 2C-B oral können selbst von erfahrenen Konsumierenden als unangenehm stark und psychisch überfordernd empfunden werden.
Wirkung
Die Wirkung und Wirkdauer ist stark dosisabhängig. Eine einheitliche Beschreibung der Wirkung ist gerade bei psychedelischen Substanzen nicht einfach. Der erlebte Rauschzustand („Trip“) ist von Person zu Person sehr unterschiedlich und kann sogar bei gleicher Dosierung von Einnahme zu Einnahme völlig unterschiedliche Wirkungen und Trip-Erlebnisse hervorrufen.
Neben der Dosis ist die Wirkung stark vom eigenen inneren Zustand (Set) und den äußeren Umständen (Setting) abhängig. 2C-B kann euphorisierend, sexuell stimulierend und stark wahrnehmungsverändernd wirken. Die halluzinogene Wirkung steht im Vordergrund, wird jedoch als weniger tief empfunden als bei LSD.
Es stellt sich eine antriebssteigernde Wirkung ein. Wahrnehmungen und Gefühle werden intensiver, die Körpertemperatur sowie die Pulsfrequenz wird erhöht. Ab 10–15 mg 2C-B (geschnupft bereits ab 7 mg) bekommt die Wirkung meist einen halluzinogenen Charakter. Die Grenzen zwischen Innen und Außen können sich auflösen. Oft werden in höheren Dosierungen bewegende farbige Muster und leuchtende Felder um Gegenstände und Personen herum wahrgenommen.
Risiken und Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen sind Pulsrasen, Blutdruckanstieg, eingeschränkte Reaktions- und Kritikfähigkeit (absolute Fahruntauglichkeit), erhöhte Körpertemperatur, Orientierungslosigkeit, Verwirrung, Angstgefühle bis hin zur Todesangst.
Die Langzeitrisiken sind bisher nicht erforscht. Es ist anzunehmen, dass die Risiken bei einem dauerhaften Konsum von 2C-B vor allem im psychischen Bereich liegen. Insbesondere vorbelastete Personen haben ein erhöhtes Risiko, eine psychische Störung zu entwickeln.
Besonders problematisch ist der unbeabsichtigte Konsum einer halluzinogen wirksamen Droge. Wer eigentlich eine Ecstasy-Wirkung erwartet, hat möglicherweise Probleme, eine psychedelische Wirkung zu akzeptieren. Das kann Angst- und Panikattacken auslösen.
Rechtlicher Status
In den USA wurde 2C-B am 6. Januar 1994 durch die DEA über ein Eilverfahren in Schedule I des Controlled Substances Act aufgenommen – dieser Klasse entsprechen Stoffe mit hohem Missbrauchspotenzial und ohne nachgewiesenen medizinischen Nutzen. Seitdem ist es in den USA illegal, 2C-B zu besitzen oder zu verkaufen. Seit 2. Juni 1995 ist es permanent in Schedule I.
In den Niederlanden wurde 2C-B 1997 illegal, im Juni 1998 in Japan. Seit März 2001 ist 2C-B durch den Suchtstoffkontrollrat der UNO im Schedule II der Konvention über Psychotrope Substanzen aufgeführt und damit praktisch weltweit illegal.
2C-B unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
Achtung Verwechslungsgefahr!
Tucibi bzw. Tusi ist nicht 2C-B: Hierbei handelt es sich meist um eine Mischung (pinkfarbenes Pulver) aus Ketamin, MDMA, manchmal noch zusätzlich mit Koffein und Paracetamol.
2C-X-Derivate: 2C-B-Fly/ 2C-C/ 2C-I/ 2C-E/ 2C-D/ 2C-P
Substanz
Bei den 2C-X-Derivaten (2,5-Dimethoxyphenylethylamine) handelt es sich um synthetisch hergestellte Halluzinogene, die chemisch gesehen dem Meskalin ähneln. Meskalin ist ein halluzinogen wirksames Alkaloid aus der Stoffgruppe der Phenethylamine, das im mittelamerikanischen Peyote Kaktus vorkommt.
2C-X-Derivate sind in Tablettenform, als vermeintliches Ecstasy (MDMA), als kristallines Pulver oder in Kapselform erhältlich. Sie werden geschluckt oder durch die Nase gesnieft. Achtung: Beim Sniefen von z.B. 2C-D kann es zu einem sehr starken Brennen in der Nasenschleimhaut kommen.

Wirkung
Die Wirkung und Wirkdauer ist stark dosisabhängig und schwankt bei den einzelnen Derivat-Varianten. Sie setzt in der Regel nach 5-10 Minuten (gesnieft) bzw. 30 bis 60 Minuten (geschluckt) ein. Nach ca. 1 bis 1,5 Stunden ist die volle Wirkung entfaltet, die 3 bis 7 Stunden anhält. Einige Varianten z.B. 2C-E und 2C-P wirken um ein Vielfaches länger (12-16 Stunden). Neben der Dosis ist die Wirkung stark vom eigenen inneren Zustand (Set) und den äußeren Umständen (Setting) abhängig. 2C-X-Derivate können euphorisierend, sexuell stimulierend, stark wahrnehmungsverändernd wirken. Die halluzinogene Wirkung steht im Vordergrund, wird jedoch als weniger tief empfunden als bei LSD. Neben den erwünschten Wirkungen stellt sich beim Konsum häufig ein sehr unangenehmer „Bodyload“ (negativ empfundenes, aufgeladenes Körpergefühl) ein.
Eine einheitliche Beschreibung der Wirkung ist gerade bei psychedelischen Drogen nicht einfach. Der erlebte Rauschzustand („Trip“) ist von Person zu Person sehr unterschiedlich, stark dosisabhängig und kann sogar beim gleicher Dosierung von Einnahme zu Einnahme völlig unterschiedliche Wirkungen und Trip-Erlebnisse hervorrufen.
Worin unterscheiden sich die 2C-X-Derivate von 2C-B?
2C-B-Fly
Laut Konsumentenberichten wirkt 2C-B-Fly etwas sanfter als 2C-B und bewirkt weniger visuelle, optische und akustische Veränderungen. Der Trip wird als klarer, euphorischer und empathischer empfunden (vor allem in niedrigen Dosierungen).
Achtung Verwechslungsgefahr: 2009 sind zwei Menschen in Dänemark und Kalifornien an der Substanz Bromo Dragonfly gestorben, die als 2C-B-Fly verkauft wurde.
Bromo Dragonfly ist ungefähr 20-mal so potent wie 2C-B-Fly und wirkt bereits ab 0,2 mg.
2C-C
Die Substanz 2C-C wird von Konsumenten weniger psychedelisch beschrieben. Neben einer sanften psychedelischen Wirkung stellt sich auch eine leicht antriebssteigernde Wirkung und gesteigerter Wachheit ein. Die Wirkdauer ist mit 3-8 Stunden eher kurz.
2C-D
Die Wirkdauer beträgt 4-6 Stunden. Der Trip wird von Konsumenten als euphorisches Erlebnis beschrieben mit eher schwach ausgeprägten Halluzinationen. Zudem kann es auch zu einer entaktogenen (das tiefe Innere berührenden) Wirkung kommen.
2-C-I
2-C-I ähnelt in seiner Wirkung und Wirkdauer sehr dem 2C-B.
2C-E
Die Wirkdauer beträgt 8-12 Stunden. 2C-E und 2C-P gelten als die stärksten Substanzen der 2C-X Derivate. Bereits bei geringer Dosierung entfalten sie eine extrem starke, psychedelischen Wirkung, die bis zu 12 Stunden anhalten kann.
2C-P
Die Wirkdauer beträgt 10-16 Stunden. 2-C-P und 2C-E gelten als die stärksten Substanzen der 2-C-X Derivate. Bereits bei geringer Dosierung entfaltet sie eine extrem starke, psychedelische Wirkung, die bis zu 16 Stunden anhalten kann.
Hinweis: Es gibt noch weitere 2C-X-Derivate. Dies sind lediglich einige Beispiele. Sie wirken alle ähnlich, unterscheiden sich jedoch in ihrer Dosierung und Wirkdauer.
Risiken
Mögliche Nebenwirkungen sind Pulsrasen, Blutdruckanstieg, eingeschränkte Reaktions- und Kritikfähigkeit (absolute Fahruntauglichkeit), erhöhte Körpertemperatur, Orientierungslosigkeit, Verwirrung, Angstgefühle bis hin zur Todesangst. Bei höheren Dosen steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Horrortrip zu erleben.
Die Langzeitrisiken sind bisher nicht erforscht. Es ist anzunehmen, dass die Risiken bei einem dauerhaften Konsum von 2C-B vor allem im psychischen Bereich liegen. Insbesondere vorbelastete Personen haben ein erhöhtes Risiko, eine psychische Störung zu entwickeln.
Besonders problematisch ist der unbeabsichtigte Konsum einer halluzinogen wirksamen Droge. Wer eigentlich eine Ecstasy-Wirkung erwartet, hat möglicherweise Probleme, eine psychedelische Wirkung zu akzeptieren. Das kann Angst- und Panikattacken auslösen. Vom Konsum wird strikt abgeraten!
Rechtlicher Status
Alle hier aufgeführten 2C-X-Derivate (bis auf 2C-B-Fly) unterliegen in Deutschland mittlerweile dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
Da es sich bei 2C-B-Fly um ein Phenentylamin handelt, fällt es unter das „Neue-Psychoaktive-Stoffe-Gesetz“ (NpSG), das am 26.11.16 in Deutschland in Kraft getreten ist. Somit ist es eine verbotene Substanz.
Mischkonsum
Die Wechselwirkungen von 2C-X-Derivaten mit anderen Substanzen sind bisher kaum beschrieben.
Besondere Vorsicht ist bei der Kombination mit Downern (Alkohol, Heroin, etc.) geboten.
Safer-Use
Substanzkonsum erfolgt nie ohne Risiko. Körperliche Schädigungen und psychische Probleme sind vor allem bei dauerhaftem Substanzgebrauch sehr wahrscheinlich!
Wenn du 2 C-B bzw. 2C-X-Derivate trotz aller gesundheitlichen und strafrechtlichen Risiken konsumierst, solltest du folgende Punkte beachten:
- Konsumiere nie bei Unsicherheit, schlechter Befindlichkeit, psychischen Erkrankungen, Schwangerschaft, Epilepsie oder Bluthochdruck.
- Suche dir eine*n passende*n Tripsitter*in Jemanden, dem/der du vertrauen kannst und der/die dich nicht alleine lässt und beruhigt, sollten die negativen Effekte zu stark werden.
- Dosiere besonders vorsichtig! Beginne mit der geringstmöglichen Dosis und lege nicht nach, auch wenn sich der Wirkungseintritt verzögert.
- Konsumiere nur in einer sicheren, angenehmen und ruhigen Umgebung und wenn du dich absolut wohl fühlst.
- Benutze ein eigenes, sauberes Sniefröhrchen und eine saubere Unterlage, wenn du dich für den nasalen Konsum entscheidest. Zerhacke das Pulver so fein wie möglich. Auf Geldscheine solltest du verzichten. Diese beinhalten schädliche Substanzen (z. B. Zinn) und sind verdreckt / mit Keimen behaftet.
- Teile dein Sniefröhrchen nicht mit anderen, dadurch verhinderst du die Übertragung von Viren (Erkältung, Hepatitis, Herpes…). Sniefe möglichst ohne die Schleimhaut zu berühren – das verhindert Verletzungen.
- Pflege deine Nasenlöcher (z. B. durch Nasenspülungen) und lege Konsumpausen ein.
- Vermeide Mischkonsum mit anderen Substanzen! Die Wechselwirkungen sind nicht immer abschätzbar und können unangenehme Wirkungen hervorbringen.
- Nimm dir ausreichend Zeit, um Erlebtes zu verarbeiten.
- Die Einnahme von Psychedelika sollte unbedingt ein Ausnahmeerlebnis bleiben und auf keinen Fall regelmäßig stattfinden.
- Achte auf Safer Sex und verwende Kondome, wenn es durch die aphrodisierende Wirkung von 2 C-B zu einvernehmlichem Sex kommen sollte.
- Lenke nach dem Konsum nie ein Fahrzeug im Straßenverkehr!