Substanz
„Legal Highs“ sind neue psychoaktiv wirksame Produkte, die von der Drogengesetzgebung noch nicht erfasst sind. Sie werden in der Regel als Fertigprodukte verkauft und enthalten synthetisch wirksame Substanzen, wie z. B. Piperazine, synthetische Cathinone oder synthetische Cannabinoide.
Der Name „Legal Highs“ vermittelt dem Konsumenten den Eindruck, dass es sich um legale Rauschmittel handelt. Der Handel mit diesen Produkten in sog. Headshops oder in- und ausländischen Internetshops findet jedoch in einer rechtlichen Grauzone statt. Ein Grund für die Produktion dieser Substanzen liegt hauptsächlich darin, bestehende Gesetze zu umgehen und möglichst viel Geld damit zu machen.
„Legal Highs“ werden oft als angeblich legale Ersatzstoffe zu herkömmlichen illegalen Substanzen angeboten (z. B. Ecstasy-Grundstoff MDMA, Amphetamin, Kokain). Sie werden fälschlicherweise als „getarnte Produkte“ angeboten, z. B. als „Badesalze“, „Raumlufterfrischer“, “Düngerpillen” oder „Kräutermischungen„. Die Produkte enthalten in der Regel psychoaktive oder ähnlich wirkende chemische Wirkstoffe, die auf den Verpackungen nicht ausgewiesen werden.
Einnahme
Obwohl auf der Verpackung meist der Warnhinweis „nicht zum menschlichen Konsum bestimmt“ abgedruckt ist, werden die Produkte zu Rauschzwecken geraucht, geschluckt oder gesnieft (nasal konsumiert). Phantasievolle Gebrauchsanleitungen in einer verschlüsselten Geheimsprache geben den Konsumenten Tipps für den Konsum der „Legal-Highs“. Diese Anleitungen sollten auf gar keinen Fall Ernst genommen werden und bieten daher keinerlei Sicherheit im Umgang mit den Produkten.
Risiken
Der Konsum von „Legal High“-Produkten ist mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden. Es wurden bereits einige Fälle bekannt, bei denen nach dem Konsum von „Legal Highs“ schwere, lebensgefährliche Vergiftungen aufgetreten sind. Hier kann es zu Kreislaufversagen, Ohnmacht, Psychosen, Wahnvorstellungen, Muskelzerfall bis hin zu drohendem Nierenversagen kommen. Die Betroffenen mussten stets notfallmedizinisch behandelt werden.
Bei Symptomen, die auf eine Überdosierung hinweisen, Notarzt rufen: 112!
Problematisch ist auch die häufig fehlende Auflistung der Wirkstoffe auf der Verpackung. Dadurch kann man nie genau wissen, welchen Wirkstoff man sich in welcher Konzentration zuführt. Das Gesundheitsrisiko ist somit unkalkulierbar, da Wirkung, Nebenwirkungen und Langzeitrisiken der meist unerforschten Substanzen nicht eingeschätzt werden können.
Auch die Wirkstoffzusammensetzung eines Produkts wird vom Hersteller im Laufe der Zeit häufig verändert. Somit ist bei wiederholtem Konsum eines bestimmten Produktes nicht mit der gleichen Dosierung und der gewohnten Wirkung zu rechnen. Außerdem kann es zu einem Absetzen der Wirkstoffe in der Verpackung (Ansammlung eines „Bodensatzes“) kommen. Dies erklärt ein nicht selten auftretendes Phänomen im Zusammenhang mit dem Konsum von „Legal-Highs“: der Konsument erlebt einige Male einen angenehmen Rausch und dann beim Konsumieren der noch verbliebenen Restmenge in der Verpackung (bei gleicher Konsummenge) eine Überdosierung mit sehr unangenehmen Nebenwirkungen.
Die flippige, scheinbar professionelle Aufmachung der „Legal-Highs“ und der teilweise „legale Status“ wiegen den Konsumenten in „falscher Sicherheit“ und tragen zur Verharmlosung der Produkte bei. Ein legaler Status sagt jedoch nichts über die Gefährlichkeit der Substanzen aus. Auch für „Legal Highs“ gibt es keinerlei Qualitätskontrollen. Du solltest dich hierbei auf keinen Fall täuschen lassen, denn auch bei der legalen Produktion können Fehler auftreten und/oder Substanzen gestreckt werden. Führe dir immer vor Augen, dass es auch bei den „Legal Highs“ in erster Linie um reine Geldmacherei geht und es den Herstellern völlig egal ist, welche gesundheitlichen Risiken die Konsumenten dabei eingehen!
Mischkonsum
Aktuelle Analyse-Resultate zeigen, dass es sich bei den „Legal Highs“ häufig um ein Gemisch verschiedener psychoaktiver Substanzen handelt. Somit kann bereits der Konsum eines einzigen „Legal-High“-Produktes Mischkonsum bedeuten. Dies bringt unkalkulierbare Risiken mit sich.
über die Kombination von „Legal Highs“ mit anderen Substanzen gibt es bisher noch keine fundierten Erkenntnisse. Mischkonsum solltest du deshalb möglichst vermeiden.
Wir raten generell vom Konsum von „Legal Highs“ ab. Bei Fragen oder Problemen kannst du dich an das mindzone-Team wenden. Unter beratung.mindzone.info beraten wir anonym, vertraulich und kostenlos.