Substanzproben einschicken?

Im NEWS-Projekt ist es möglich und sogar wünschenswert, über unsere Partner Substanzproben einzuschicken. Diese werden anschließend vom IFT anonymisiert und dann an das EU-Projekt ADEBAR plus zur Analyse geschickt. Die Ergebnisse werden daraufhin an das NEWS-Netzwerk übermittelt.

Substanzproben abgeben

Du willst eine Substanzprobe abgeben? Klicke auf Dein Bundesland, um eine Abgabestelle in Deiner Nähe zu finden:

FAQ – Substanzprobenanalysen

Du willst eine Substanzprobe einschicken? Unsere Antworten auf eure Fragen!

Wo kann ich meine Probe abgeben?

Die Substanzproben können über einen der auf der Karte gelisteten Partner anonym abgegeben werden.

Die Proben müssen persönlich abgegeben werden!
Bitte schickt keine Proben per Post an uns oder einen unserer Partner. Diese dürfen wir aus rechtlichen Gründen nicht annehmen.


Weitere Abgabestellen kommen in Kürze hinzu.

Welche Proben kann ich zur Analyse abgeben?

Substanzen, von denen ihr vermutet, dass sie besonders gesundheitsgefährdend sein könnten, z.B. weil sie

  • unter einem neuen Namen verkauft wurden,
  • mit einer neuen Aufmachung verkauft wurden,
  • stärker wirken als erwartet,
  • qualitativ anders wirken als erwartet,
  • von unerwarteten/besonders heftigen Nebenwirkungen begleitet werden,
  • zu einem lebensbedrohlichen Notfall geführt haben.

 

Was sollte ich bei der Abgabe der Probe beachten?

  • Nicht zu viel und nicht zu wenig: Damit die Substanzanalyse optimal durchgeführt werden kann, ist es wichtig, dass ausreichend Material eingeschickt wird. So sind für die Analysen zur Identifikation eines ganz neuartigen Stoffs mindestens 50 mg Reinstoff notwendig, was etwa einer erbsengroßen Probenmenge entspricht. Bei pflanzlichem Material sollte sogar mindestens ein Teelöffel Material vorliegen. 
  • Am besten gibst du deine Probe in der Originalverpackung/im Originalbehälter ab. Du kannst die Probe aber auch lose abgeben oder in eine spezielle Chemikalienflasche umfüllen lassen.
  • Von der*dem Kolleg*in, die*der die Probe abnimmt, erhältst du einen kurzen Fragebogen, der folgende Angaben umfasst:
    • Grund des Einschickens (z.B. neue Aufmachung, unerwartete Wirkung)
    • Name, unter dem die Substanz gekauft wurde
    • Inhaltsstoffe laut Verkäufer*in
    • (Darreichungs-)Form
    • Farbe
    • Bezugsdatum und -quelle
    • Preis

Personenbezogene Daten, etwa dein Name oder deine private Anschrift, werden nicht erfasst. Das heißt, wenn wir am IFT die Probe erhalten, wissen wir nur, wo sie abgegeben wurde, aber nicht, von wem.

Was passiert mit meiner Substanzprobe?

Nachdem du deine Substanzprobe bei einem unserer Partner abgegeben hast, wird diese zunächst an uns nach München ans IFT geschickt. Von dort aus schicken wir deine Probe weiter nach Kiel an das Projekt ADEBAR plus, welches die chemisch-toxikologischen Analysen durchführt.

Der Umweg über das IFT ist notwendig, damit die Kolleg*innen vom Projekt ADEBAR plus nicht nachvollziehen können, über welche Einrichtung die Probe abgegeben wurde.

Deine Probe wird bezüglich ihrer Inhaltsstoffe analysiert (was ist drin), nicht bezüglich ihrer Wirkstoffgehalte (wie viel davon)! Die Ergebnisse werden ans IFT weitergegeben und dort mit deinen Fragebogenangaben zusammengeführt. Sollte in deiner Probe eine nicht darin vermutete oder neuartige Substanz festgestellt werden, bei der eine gesundheitsgefährdende Wirkung angenommen werden muss, verfassen wir dazu eine Warnmeldung und verbreiten diese über unser Netzwerk und die MINDZONE-Website.

Die Einrichtung, über die du deine Probe abgegeben hast, erhält keine gesonderte Rückmeldung zu deiner Probe. (Da wir uns sonst im Bereich des Drug-Checkings befinden und uns nach derzeit geltendem Recht strafbar machen würden.) Allerdings können wir die Ergebnisse zu mehreren Proben, die über eine Einrichtung/aus einer Region geschickt wurden, zusammenfassen und gesammelt zurückmelden.

Ist das Drug-Checking?

Nein. Beim Drug-Checking, wie es zum Bespiel in Österreich oder der Schweiz durchgeführt wird, erfolgt eine individuelle Rückmeldung der Ergebnisse, verbunden mit einem Beratungsgespräch. Das ist hier nicht der Fall. Wenn die Ergebnisse Anlass dazu geben, wird eine Warnmeldung verfasst und der Öffentlichkeit, z.B. über die MINDZONE-Website, zugänglich gemacht. Dies trägt zu einem besseren Verständnis der aktuellen Drogenmarktsituation bei und hilft allen Konsumierenden dabei, Risiken besser einzuschätzen.

Warum wird die Analyse beim Projekt ADEBAR plus durchgeführt?

Das Projekt ADEBAR plus ist eines der führenden Kompetenzzentren weltweit, wenn es um die Entdeckung neuartiger Substanzen geht. Da wir nicht wissen, welche Substanzen uns begegnen werden, ist diese Kompetenz für uns entscheidend. ADEBAR plus ist angesiedelt beim LKA Schleswig-Holstein – und vielleicht erscheint es auf den ersten Blick abwegig, Proben mit potenziell illegalen Substanzen ausgerechnet an die Polizei zu schicken (wenn auch anonym und auf Umwegen).

Aber tatsächlich stellt ADEBAR plus seine Daten schon seit 2017 der Fachöffentlichkeit zur Verfügung und nimmt so auch im Rahmen des Early Warning Systems der EU eine zentrale Rolle ein, über das wir Warnmeldungen zu NPS in Europa bekommen. Daher haben wir eine seit Jahren bestehende, vertrauensvolle Zusammenarbeit und wissen, dass die Analysen erstklassig sind und das Projekt ein großes Interesse daran hat, gesundheitsrelevante Informationen weiterzugeben – mit Strafverfolgung hat das nichts zu tun.

Für uns ist selbstverständlich, dass weder das Projekt ADEBAR plus noch wir Rückschlüsse auf deine Person ziehen können. Deshalb erheben wir z.B. keine Namen oder Adressen. ADEBAR plus weiß nicht einmal, über welche Einrichtung du die Probe einschickst. Solltest du dennoch Bedenken haben, wende dich gerne auch noch mal persönlich an einen unserer Partner, um diese zu klären!

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NEWS ist ein Projekt des IFT
Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit