In der 13. Video-Folge des virtuellen Mindzone-Infostandes befasst sich Dr. Schepper mit dem Thema LSD und seinen Analoga.
Substanzinfos:
LSD, kurz für Lysergsäurediethylamid, ist eine psychoaktive Substanz, die aus der Lysergsäure, einem Naturstoff in Mutterkornpilzen, hergestellt wird. Es wurde erstmals im Jahr 1938 vom Schweizer Chemiker Albert Hofmann synthetisiert. LSD ist ein starkes Halluzinogen und gehört zur Gruppe der Serotonin-Agonisten. In seiner reinen Form ist LSD ein kristallines Pulver, das oft auf kleine Papierstücke („Blotter“) aufgetragen wird, die dann oral konsumiert werden.
Konsumformen:
Die häufigste Konsumform von LSD ist oral durch den direkten Verzehr von mit der Substanz getränktem Papier oder durch das Einnehmen von LSD-haltigen Kapseln, Flüssigkeiten oder Pillen. Der LSD-Gehalt kann stark schwanken. Untersuchungen in der Schweiz haben ergeben, dass die Trips in der Regel zwischen 70 und 100 Mikrogramm LSD enthalten. Gerade in letzter Zeit sind auch wesentlich höher dosierte Trips – bis 250 Mikrogramm – in Drug-Checking-Projekten untersucht worden.
Wirkungen und Nebenwirkungen:
Die Wirkungen von LSD setzen innerhalb von 30 bis 90 Min. nach dem Konsum ein und können bis zu 12 Std. anhalten. Zu den kurzfristigen Effekten gehören eine veränderte Wahrnehmung, Pseudo-Halluzinationen, gesteigerte Empfindungen und ein verändertes Zeitempfinden. Die LSD-Wirkung hängt generell nicht nur von der LSD-Dosis ab, sondern vor allem von Set und Setting. Mit einsetzender Wirkung kann es zu einer stark veränderten Sinneswahrnehmung, Desorientierung und Gleichgewichtsstörungen, Schwindel und Übelkeit kommen. Die Reaktionsfähigkeit ist stark eingeschränkt. Die Pupillen weiten sich, Blutdruck und Temperatur steigen an und die Atmung beschleunigt sich. Die größte Gefahr des LSD -Trips besteht im Hinblick auf die verzerrte Wahrnehmung und Sinnestäuschungen, die zu Fehlreaktionen und somit zu Unfällen führen können. In hohen Dosierungen können Empfindungen, v.a. bei negativer Grundstimmung, plötzlich in Angstgefühle und Panik umschlagen.Langfristige Auswirkungen können psychische Probleme wie Angstzustände, Depressionen oder sogar Flashbacks verursachen.
Mischkonsum:
Der Mischkonsum von LSD mit anderen Drogen, insbesondere mit anderen Halluzinogenen oder Substanzen, die die Serotoninproduktion beeinflussen, kann zu unberechenbaren Wirkungen führen. Es wird dringend davon abgeraten, LSD mit anderen Substanzen zu kombinieren.
Rechtlicher Aspekt:
LSD steht in den meisten Ländern aufgrund seiner psychoaktiven und potenziell gefährlichen Natur unter strenger gesetzlicher Kontrolle. Der Besitz, Handel und die Herstellung von LSD sind illegal und werden in vielen Ländern mit harten Strafen geahndet.
Safer-Use:
Für Personen, die dennoch LSD konsumieren möchten, sind schadensmindernde Maßnahmen wichtig. Dazu gehören das Testen der Substanz auf Reinheit und Dosierung, das Konsumieren in sicherer Umgebung und in einem stabilen emotionalen Zustand sowie das Vorhandensein einer nüchternen und vertrauenswürdigen Begleitung.
Nachweisbarkeit:
Die Nachweisbarkeit von LSD im Körper ist begrenzt. Es kann im Blut für bis zu 12 Stunden und im Urin für bis zu 5 Tage nach dem Konsum nachgewiesen werden. In Haarproben kann es jedoch deutlich länger, oft mehrere Monate, nachgewiesen werden.
LSD-Analoga:
In den letzten 10 Jahren sind immer mehr LSD-Analoga zum Kauf angeboten worden. Diese wurden meist hergestellt, um die Prohibition zu umgehen. Hier ist ein „Katz und Maus“-Spiel zwischen den Herstellern, Anbietern und den Behörden entstanden, welches sich in den letzten Jahren stetig beschleunigt hat. Zu den LSD-Analoga zählen z.B. 1P-LSD, 1B-LSD, 1CP-LSD, 1V-LSD, 1D-LSD und 1T-LSD. Diese werden als sog. Prodrugs betrachtet, was bedeutet, dass sie m Körper durch einen Stoffwechselvorgang in LSD umgewandelt werden. Infolgedessen wird angenommen, dass diese LSD-Analoga ähnliche psychoaktive Wirkungen wie LSD aufweisen, obwohl die genaue Potenz und spezifische Wirkungsweisen noch nicht vollständig erforscht sind.
Risiken von LSD-Analoga:
LSD-Analoga werden als sog. Prodrugs als Vorläufer-Substanzen im Körper durch einen Stoffwechselvorgang in aktives LSD-25 umgewandelt. Dabei handelt es sich um bislang unerforschte Substanzen (sog. Research Chemicals), über deren Nebenwirkungen und Langzeitfolgen kaum fundierte Informationen vorliegen. Die Wirkung von Prodrug-Substanzen kann sich von LSD-25 unterscheiden. Auch ein verzögerter Wirkungseintritt ist möglich, wodurch es (bei vorzeitigem Nachlegen) zu ungewollten, gefährlichen Überdosierungen kommen kann. Dementsprechend birgt der Konsum ein unberechenbares Gesundheitsrisiko. Vom Konsum wird dringend abgeraten!
Falschdeklarationen von LSD:
Aufgrund der Illegalität von LSD und seiner geringen Dosierung auf Papierträgern besteht die Gefahr von Falschdeklarationen. Das bedeutet, dass es sich bei vermeintlichem LSD tatsächlich um eine andere, unbekannte Substanz handeln kann, welche unerwartete und potenziell gefährliche Folgewirkungen mit sich bringen.