Das Risiko liegt in der Ungewissheit. Nicht nur kann die MDMA-Dosis stark schwanken, je nach Beschaffenheit der Pille kann der Ecstasy-Wirkstoff auch zeitlich verzögert freigesetzt werden.
Ein britisches Forschungsteam hat Ecstasy-Pillen analysiert, die zwischen 2001 und 2018 auf dem Markt waren. Dabei wurde auch untersucht, wie schnell der MDMA-Wirkstoff freigesetzt wird. In diesem Zusammenhang haben die Analysen eine große Schwankungsbreite offenbart. Manche Pillen haben schon nach 15 Minuten den meisten Wirkstoff freigesetzt, andere gaben das MDMA nur sehr langsam ab, so dass im Blut vermutlich erst nach Stunden die höchste Konzentration zu erwarten sei. Das Forschungsteam warnt angesichts ihrer Ergebnisse, dass Konsumierende ein hohes Risiko für Überdosierungen eingehen. Nicht nur ist der Wirkstoffgehalt einzelner Pillen teils sehr hoch. Konsumierende können bei langsam wirkenden Ecstasy-Pillen fälschlicherweise annehmen, dass diese nur wenig Wirkstoff enthalten. Wer dann eine weitere Pille „nachwirft“, um die vermeintlich niedrige Dosis auszugleichen, würde sich gefährlich überdosieren.
Deshalb gilt: Be smarter, take a quarter!
Falls du keine Möglichkeit hast Substanzen analysieren zu lassen, teste immer erst eine kleine Menge an, da sehr viele hochdosierte Tabletten im Umlauf sind: Maximal eine viertel Pille!
Wenn die Pillen sehr groß sein sollten, besser noch weniger. Warte nach der Einnahme mindestens 2 Stunden, da immer wieder auch Pillen mit unerwarteten Wirkstoffen im Umlauf sind, welche einen späteren Wirkungseintritt haben können.
Über 120 mg MDMA können zu viel sein! Nebenwirkungen wie „Kiefermahlen“, Augen- und Nervenzucken bis hin zu Krampfanfällen können auftreten. Bei Überdosierungen steigt die Körpertemperatur stärker an und es können Halluzinationen auftreten. An Folgetagen nach der Einnahme solch hoher Dosen MDMA treten vermehrt Depressionen, Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen und Appetitlosigkeit auf.
Die regelmässige Einnahme grosser Mengen MDMA ist neurotoxisch und vergrössert die Wahrscheinlichkeit irreparabler Hirnschäden. Es besteht zudem die Gefahr einer lebensbedrohlichen Überhitzung, da die Körpertemperatur ansteigt.