Welche Auswirkungen hat COVID-19 auf den illegalen Drogen-Handel in der EU? Mit dieser Frage befasst sich ein aktueller Bericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) in Lissabon, der in Zusammenarbeit mit Europol erstellt wurde.
In der Publikation „EU Drug Markets — Impact of COVID-19“ berichten die beiden EU-Organisationen unter anderem über höhere Preise, lokale Engpässe und geringere Reinheit bei einigen Drogen. Die Corona-Pandemie hat dem Bericht zufolge vor allem Auswirkungen auf der Verteilungsebene. Aufgrund der strengeren „Social Distancing“-Vorschriften in den meisten EU-Ländern gab es auch einen starken Rückgang beim Straßenhandel mit illegalen Substanzen. Eine Folge daraus war bzw. ist die verstärkte Nutzung von Marktplätzen im sog. „Darknet“.
Der Transport von Drogen zwischen den EU-Mitgliedstaaten war trotz der Grenzkontrollen im Gange, weil auch der normale kommerzielle Warentransport innerhalb Europas aufrechterhalten wurde. Einzige Ausnahme war der Luftverkehr, bei dem es größere Einschränkungen gab. Stärker von den Corona-Restriktionen war laut Europol die Einfuhr von illegalen Drogen aus anderen Kontinenten betroffen, was teilweise zu höheren Preisen und Engpässen, vor allem bei Cannabis, führte.
Quelle und weiterführende Infos:
Mitteilung und Bericht der EMCDDA: EU Drug Markets — Impact of COVID-19