Wichtiger Hinweis: Die hier veröffentlichten Drugchecking-Ergebnisse wurden weder vom Projekt Mindzone noch in Deutschland erhoben. Diese stammen hauptsächlich von Partnerprojekten aus Österreich und der Schweiz oder anderen europäischen Nachbarländern!
Die Kollegen von Wedinos.org aus Wales (Großbritannien) haben eine im Internet als Adderall verkaufte Tablette getestet. Diese enthielt nicht die zu erwartenden Wirkstoffe Amphetamin und Dexamphetamin, sondern Ketamin!
Adderall ist ein Arzneimittel, das eine Mischung von Dexamphetamin und Amphetamin enthält und für die Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und bei einer Narkolepsie eingesetzt wird. Amphetamine haben stimulierende, aphrodisierende und euphorisierende Eigenschaften und werden deshalb auch als Smart Drugs („Gehirndoping“) und als Partydrogen missbraucht. Aufgrund der zahlreichen und teils schweren unerwünschten Wirkungen und des hohen Abhängigkeitspotentials ist von einem Konsum dringend abzuraten. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Störungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Nervensystems.
Da diese Tablette keine Amphetamine, sondern eine andere, unerwartete psychoaktive Substanz – nämlich Ketamin – enthält, kann dies bei Konsumenten zu einer psychischen Überforderung und hohen Verletzungsgefahr führen. Der Ketamin-Rausch ist kaum mit der Wirkung einer anderen Droge zu vergleichen. Es kann zu Halluzinationen kommen, Geruchs- und Geschmacksinn sind ausgeschaltet. Es können Gefühle der Schwerelosigkeit und des Schwebens auftreten.
Manche User berichten von einem Gefühl, aus dem eigenen Körper ausgetreten zu sein (Ich-Entgrenzung, Ich-Auflösung) oder einer Verschmelzung mit der Umwelt. Andere wiederum erleben den Rausch wie eine Reise durch einen düsteren Tunnel oder als Nahtoderlebnis. Der dissoziative Rauschzustand kann von Person zu Person sehr unterschiedlich erlebt werden und dauert etwa 30 Minuten, er wird von Konsumenten auch als „K-Hole“ bezeichnet. Äußerlich gleicht der Zustand häufig einer Bewusstlosigkeit. Die richtige Einschätzung, ob eine lebensbedrohliche Ketamin-Überdosierung vorliegt, ist für Laien nicht immer einfach.
Im Zweifelsfall immer den Notarzt rufen (112).
Die Handlungsfähigkeit und Wahrnehmung sind stark eingeschränkt. Das Schmerzempfinden wird stark gemildert oder gar ganz abgeschaltet.
Ketamin ist ein Anästhetikum (Narkosemittel). Es versetzt den Konsumenten in einen tranceartigen Zustand und schaltet dabei jegliches Schmerzempfinden aus. Die Gefahr, ohnmächtig zu werden bzw. zusammenzusacken und sich dabei zu verletzen, ohne es zu merken, ist besonders gegeben!
Vom Konsum wird dringend abgeraten!
Auch bei Medikamenten, welche im Internet gekauft werden, kommt es immer wieder zu Falschdeklarationen!