Wichtiger Hinweis: Die hier veröffentlichten Drugchecking-Ergebnisse wurden weder vom Projekt Mindzone noch in Deutschland erhoben. Diese stammen ausschließlich von Partnerprojekten aus Österreich und der Schweiz!
Im dritten Quartal 2019 (Juli bis September) sind im Drogeninformationszentrum (DIZ) Zürich 258 als Kokain deklarierte Proben abgegeben und analysiert worden.
Wirkstoffgehalt: Der durchschnittliche Wirkstoffgehalt der im DIZ Zürich analysierten Kokainproben betrug im dritten Quartal 2019 81.7 % Kokain*HCL. Der Wirkstoffgehalt der analysierten Proben variierte stark und lag zwischen 19.0 % und 100 % Kokain*HCL.
Dabei waren 34.9 % aller Kokainproben mit mindestens einer pharmakologisch relevanten Substanz gestreckt. Am Häufigsten wurde Levamisol (25.5 % der Proben) und Phenacetin (5.8 %) beigemischt. Weitere gängige Streckmittel waren Lokalanästhetika (1.6 %) und Koffein (7.4 %).
Der Konsum von Kokain birgt grundsätzlich das Risiko starker gesundheitsgefährdender Nebenwirkungen (Schlafstörungen, Gereiztheit, Aggressivität, Angst- und Wahnzustände, Depression etc.) sowie ein grosses Risiko einer psychischen Abhängigkeit!
Hinzu kommt ein schwer abschätzbares Gesundheitsrisiko durch das häufige Auftreten von pharmakologisch wirksamen Streckmitteln. Dabei handelt es sich weniger um akute Nebenwirkungen, sondern v.a. um Langzeitfolgen. Des Weiteren stellt der stark schwankende Kokaingehalt ein oft unterschätztes Konsumrisiko dar. Je höher der Kokaingehalt, desto grösser die Gefahr einer Überdosierung. Hochdosiertes Kokain stellt eine starke Belastung für den Herz-Kreislauf dar und kann unter gewissen Umständen und körperlichen Voraussetzungen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen.
Pharmakologisch wirksame Streckmittel: Bei Kokain handelt es sich sehr oft um ein Gemisch aus Kokain und einem oder mehreren Streckmitteln. Ein Teil dieser Streckmittel ist pharmakologisch nicht relevant (z. B. Laktose, Stärke, Zellulose). Diese haben keine zusätzlichen psychischen und/oder physischen Auswirkungen bei der Konsumation. Häufig werden die Streckmittel jedoch so gewählt, dass ein höherer Wirkstoffgehalt vorgetäuscht und/ oder eine Wirkungsverstärkung/ -verlängerung hervorgerufen wird.
Die ausführlichen Informationen zu den häufigsten analysierten pharmakologisch relevanten Streckmitteln in Kokain und deren Risiken und Wirkungsbeeinflussung findet ihr hier…