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In der 13. Folge des MINDZONE-Podcasts spricht Patrick mit Dr. Evelyn Roth. Sie ist angehende Fachärztin im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie und arbeitet auf der Suchtstation einer psychiatrischen Klinik im Allgäu.
In ihrer Doktorarbeit hat sie sich intensiv mit der Droge Kokain auseinandergesetzt. Welche Erfahrungen und Einschätzungen sie als Expertin zu Wirkungen, Langzeitrisiken und Harm-Reduction-Strategien in Zusammenhang mit Kokain hat, erfahrt ihr in den nächsten 57 Minuten.
Evelyns Doktorarbeit ist unter nachfolgendem Link einsehbar:
https://oparu.uni-ulm.de/xmlui/handle/123456789/50334
Themenspeicher Kokain, Koks & Crack:
- Kokain: Einstieg, Herstellung, Herkunft, Verfügbarkeit und Handelswege, Wirkung
- Erfahrungen mit Kurzzeitvergiftungen
- Thema Crack
- Langzeitkonsum
- Zusammenfassende Infos rund ums Thema Konsumreflexion:
https://mindzone.info/gesundheit/konsumreflexion/
Podcast-Empfehlung: Sucht und Süchtig https://www.ardaudiothek.de/sendung/sucht-und-suechtig/94641878/
Hilfsangebote:
- Wer mit seinem Konsum nicht mehr klarkommt, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und eine Sucht- und Drogenberatung aufsuchen. Die Beratungsangebote sind kostenlos. Sozialarbeitende, Ärztinnen und Ärzte beraten vertraulich und unterliegen der Schweigepflicht. Wendet Euch lieber früher als später an eine Beratungsstelle oder sprecht mit Eurem Arzt darüber.
- Deutschlandweites Suchthilfeverzeichnis
https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis - Bayernweites Suchthilfeverzeichnis
https://www.kbs-bayern.de/einrichtungen/adaption/
Kriterien, wann man einen Ausstieg suchen sollte:
Sind 3 der nachfolgenden 6 Kriterien erfüllt, spricht man von einer Abhängigkeit.
ICD 10 Kriterien für eine Substanzgebrauchsstörung
Diagnostische Kriterien der Abhängigkeit (F1x.2) nach ICD 10:
- Starker Wunsch oder Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren.
- Verminderte Kontrollfähigkeit bzgl. des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums.
- Körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung bzw. Reduktion des Konsums.
- Nachweis einer Toleranz: Um die ursprünglich durch niedrigere Dosen erreichten Wirkungen der Substanz hervorzurufen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich.
- Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen zugunsten des Substanzkonsums, erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
- Anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen körperlicher oder psychischer Art, wenn der Konsumierende sich über Art und Ausmaß der schädlichen Folgen im Klaren war.
Weitere Informationen
Substanzinfos zu Kokain auf der Mindzone-Webseite:
https://mindzone.info/substanzen/kokain/
Infos vom Infostand rund ums Thema „Gefährlicher Mischkonsum – Antidepressiva und XTC/MDMA“:
Es kommt immer wieder vor, dass junge Menschen Partydrogen ohne umfassendes Wissen über die Substanz, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen konsumieren. Partydrogen sind illegal, daher mangelt es an gesellschaftlichem Austausch und Wissensvermittlung. Auch werden Drogen und deren Konsum oft verharmlost. Ein leichtfertiger Umgang und die falsche Kombination von psychoaktiven Wirkstoffen können u.U. schwere gesundheitliche Folgen haben.
In diesem Abschnitt spricht Patrick mit der Mindzone-Praktikantin und angehenden Sozialpädagogin Emilia über die Risiken des Mischkonsums von Antidepressiva und MDMA. Ihr erfahrt, warum man davon Abstand nehmen sollte und warum es ratsam ist, bei gelegentlichem Substanzkonsum gegenüber Arzt oder Therapeuten offen zu sein.
Safer-Use & Harm-Reduction-Empfehlungen:
Generell gilt: Vermeide Mischkonsum! Das Mischen verschiedener psychoaktiver Substanzen (gilt auch für Medikamente!) belastet Körper und Psyche enorm. Mischkonsum führt zu einem massiven Eingriff in den Gehirnstoffwechsel und kann unkalkulierbare Wechselwirkungen hervorrufen. Es besteht u.U. die Gefahr eines lebensbedrohlichen Serotoninsyndroms!
- Konsumiere Partydrogen nur, wenn es dir körperlich und psychisch gut geht.
- Solltest du gelegentlich Partydrogen konsumieren und verschreibungspflichtige Medikamente von deinem Arzt bekommen, sprich mit deinem Arzt / deiner Ärztin über deinen Konsum. Ärzte unterliegen der Schweigepflicht! Die verschriebenen Medikamente können sonst nicht richtig wirken und es treten u.U. unkalkulierbare Wechselwirkungen auf.
- Informiere dich auf https://mindzone.info/substanzen/über die jeweilige Partydroge, bevor du sie konsumierst.
- Konsum planen und nicht einfach unbedacht konsumieren (Gruppenzwang, Zugehörigkeitsgefühl).
- Keine Medikamente ohne ärztliche Rücksprache abrupt für Drogenkonsum absetzen!
- Lieber nicht zur Droge greifen, wenn man zeitgleich Antidepressiva einnimmt!
- Gehe in der Zeit deiner Behandlung nüchtern feiern. Auch das kann großen Spaß machen! Deine physische und mentale Ausgeglichenheit hat in dieser Phase höchste Priorität.
- SSRI dürfen auch nicht mit anderen psychoaktiven Wirkstoffen kombiniert werden, z.B. Johanniskraut, Heroin, LSD, Kokain oder Lithium.
- Auch auf Alkoholkonsum sollte während der Antidepressiva-Einnahme verzichtet werden!
- Bei Wissen und Beobachtung von Mischkonsum Anderer: abraten und auf Gefahren hinweisen.
- Im Notfall sofort ärztliche / psychologische Hilfe aufsuchen (112) (ärztliche Schweigepflicht) und ggf. auf psychiatrischen Krisendienst aufmerksam machen.
- Solltest du noch Fragen haben, wende dich an unsere anonyme, vertrauliche und kostenlose Onlineberatung: https://mindzone.info/beratung/drogenberatung/
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Habt Ihr bestimmte Themen-Wünsche, die Euch besonders interessieren? Für Feedback, Fragen und Anregungen schreibt uns gerne unter der Mail-Adresse: podcast@mindzone.info
Wichtiger Hinweis:
Die Inhalte dieses Podcasts sollen nicht als Anleitung zum Drogenkonsum verstanden werden oder motivieren. Sie sollen zur Selbstreflexion anregen und dienen der Informationsgewinnung und Informationsweitergabe.