Das Bayerische Landeskriminalamt warnt erneut vor den unkalkulierbaren Risiken sogenannter „Research Chemicals“. Nach mehreren Vergiftungen und Todesfällen im Frühjahr 2025 kam es nun erneut zu zwei Todesfällen in Bayern, die mit dem Konsum der Substanz Methiodon (IC-26) in Verbindung stehen.
Methiodon ist ein Methadon-Derivat mit opioid-typischen Wirkungen und Nebenwirkungen. Ein 43-jähriger Mann aus dem Raum Neu-Ulm verstarb am 25. Mai 2025, ein 20-Jähriger aus dem Raum Ansbach am 7. Juni 2025 – beide nach Einnahme von IC-26. Zudem mussten mehrere Konsumenten nach Bewusstseinsverlusten notärztlich behandelt werden.
Diese sogenannten „Forschungs-Chemikalien“ sind meist Neue psychoaktive Stoffe (NpS), die teils noch nicht dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) unterliegen und online frei erhältlich sind. Sie werden dort fälschlich als Labor- oder Forschungsstoffe deklariert.
Diese Stoffe sind extrem gefährlich: Schon wenige Milligramm können zu einer lebensbedrohlichen Atemlähmung führen und tödlich wirken. Ihre Zusammensetzung ist oft unklar, die Wirkung kaum berechenbar – besonders in Kombination mit Substanzen, die beruhigend wirken, wie z.B. Alkohol, Opioide, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Benzodiazepine, GHB/GBL.
Gutachten bestätigen inzwischen, dass Research Chemicals in mehreren Fällen todesursächlich waren. Das LKA warnt deshalb eindringlich vor dem Konsum: Bereits geringste Mengen können lebensgefährlich sein, und in Kombination mit Alkohol, Medikamenten oder anderen Substanzen sind die Wirkungen nicht vorhersehbar.